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Beitrag vom 28.01.2005
Veranstaltungskalender zum Jahresthema 2005
Sarah Ross
1945, 60 Jahre danach. Zahlreiche Berliner Institutionen nehmen den 60. Jahrestag des Kriegsendes in Europa zum Anlass, das Jahr 2005 unter das Jahresthema "Zwischen Krieg und Frieden" zu stellen
Ein Kuratorium, bestehend aus zahlreichen RepräsentantInnen aus Politik, Kultur und Wissenschaft, initiierte unter dem Vorsitz des Direktors des Jüdischen Museums Berlin, Michael W. Blumenthal, das Projekt "Zwischen Krieg und Frieden". In diesem Jahr werden die Berliner Museen, Gedenkstätten, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, eine Reihe von Landesvertretungen und Botschaften ihr kulturelles Programm dem Jahresthema widmen. Die Schirmherrschaft übernahm der Regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit.
Das Themenjahr bietet vielfältige Möglichkeiten, sich mit dem Schwerpunkt des Projektes auseinander zu setzen. Dabei sollen neben der Darstellung des Zweiten Weltkrieges und der Kapitulation auch die direkten Folgen der Nazi-Herrschaft und die Nachkriegszeit in den einzelnen Veranstaltungen und Ausstellungen vermittelt werden.
Im Vordergrund des Themenjahres steht die Bewusstwerdung des noch heute nachwirkenden langjährigen Schwebezustands "Zwischen Krieg und Frieden". Vor allem den Nachkriegsgenerationen soll in diesem Rahmen die Möglichkeit gegeben werden, eine Haltung zur deutschen Geschichte zu bilden, und die vielleicht letztmalige Chance zu nutzen, sich mit ZeitzeugInnen auszutauschen.
VeranstalterInnen und KünstlerInnen der Lesungen, Konzerte und Ausstellungen wollen an das Kriegsende und den damit verbundenen Neubeginn erinnern: Politische und private Konflikte der Nachkriegszeit, aber auch die Bemühungen in Ost und West, zur Vermeidung eines neuen Krieges werden den BesucherInnen nahe gebracht. Die Mehrheit der Veranstaltungen findet um den 8. Mai 2005 statt, dem eigentlichen Anlass des Themenjahres.
Informationen zum Gesamtprojekt:
Begleitinformationen zum Themenjahr werden ab Ende Februar in Form eines Flyers, sowie ab Anfang April, Ende Juni und Ende September über den MD Berlin und in den beteiligten Museen und Institutionen erhältlich sein.
Weitere Informationen zum Programm erhalten Sie unter www.zwischen-krieg-und-frieden.de und über die MD Infoline: 030-90 26 99 444. Über die hier angegebene Website erhalten Sie ebenfalls Informationen zu Veranstaltung in den großen Städten anderer Bundesländer.
Veranstaltungskalender:
Januar 2005:
21.01.05-18.02.05:
- Ausstellung "Jüdisches Leben in Pankow. Vom Anbeginn zum Neubeginn" - Rathaus Weißensee, Berliner Allee 252-260, Berlin-Weißensee.
Ab dem 27.01.05:
- "Wir waren Nachbarn. 92 Biographien von jüdischen Zeitzeugen" - vorgestellt vom Haus am Kleistpark: In den Jahren 1999-2000 erinnerte das Kunstamt Berlin-Schöneberg bereits auf dem Bayerischen Platz mit einem 60m langen Tisch in Form von 80 "Familienalben" an die deportierten und exilierten BürgerInnen des Bezirks. Aus dieser Aktion heraus ist eine Ausstellung erwachsen, die sich mit dem Schicksal jüdischer Familien dieses Bezirks befasst. Zahlreiche Zeitungen aus der ganzen Welt stellten die Dokumente und Fotos zur Verfügung.
Januar bis März:
28.01.05.-27.03.05:
- "Stets gern für Sie beschäftigt" - zeitgenössische KünstlerInnen widmen sich in ihrer Ausstellung dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Rolle der Industrie im Holocaust ist das Thema der Arbeiten von Yael Katz Ben Shalom, Uriel Orlow, Heidi Stern, Renata Stih, Frieder Schnock und Tanza Ury. Ausstellungsort: Ifa-Galerie Berlin, Linienstarße 139/140, 10115 Berlin. Eintritt ist frei!
Februar 2005:
01.02.05:
- Podiumsgespräch zum Thema "Filmen nach Auschwitz - Aufgaben und Grenzen filmischer Erinnerungen" mit Romuald Karmaker, Hans-Dieter Grabe, Harald Welzer und Christian Heubner - 20:00 Uhr im Zeughauskino. Veranstaltet vom Internationalen Auschwitz Komitee in Zusammenarbeit mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin und dem Friedensfilmpreis. Im Anschluss wird "Nuit et Brouillard" von Alain Resnais, F, 1995, gezeigt (Westdeutsche Fassung).
09.02.05:
- Vortrag über den "Beitrag des Protestantismus zur Entstehung des deutschen Nationalsozialismus und seiner Entwicklung zur politischen Religion im 19. und 20. Jahrhundert." - veranstaltet von der Evangelischen Kirchengemeinde Karlshorst.
09.02.05:
- Vortrag über den "Beitrag des Protestantismus zur Entstehung des deutschen Nationalsozialismus und seiner Entwicklung zur politischen Religion im 19. und 20. Jahrhundert." - veranstaltet von der Evangelischen Kirchengemeinde Karlshorst.
15.02.05:
- Veranstaltungsreihe "Biografien im Gespräch - 60 Jahre nach Kriegsende und Befeiung": Heute befasst sich das Brecht-Haus mit dem Lebensweg von K. J. Goldstein, der den Todesmarsch nach Buchenwald überlebte und dort Zeuge der Selbstbefreiung des KZ wurde.
24.02.05:
- Vortrag von Klaus Jürgen Bremm: Am Beispiel der Preußischen Eisenbahn verdeutlicht Bremm im Deutschen Technikmuseum die militärische Bedeutung des Schienenverkehrs.
- Bis zum 31. Mai präsentiert das Luftwaffenmuseum die Sonderausstellung "Zwischen Adler und Taube - die Bildersprache in den deutschen Luftstreikkräften".
27.02.05:
- Noch bis zum 27. Februar spürt das DHM den "Mythen der Nationen" nach.
90-Minuten-Gang vom Denkmal für die ermordeten Juden Europas zur Topographie des Terrors - Veranstalter: "Stattreisen".
Februar bis Juni:
- Familienbiographischen Spurensuche in Ost und West: Kinder und Jugendliche aus Kolobrzeg (Kolberg) und Berlin Pankow begeben sich im Prenzlauer Berg Museum auf familienbiografische Spurensuche.
Mai 2005:
22.05.05.-14.08.05:
- Im Rahmen des Themenjahres werden Kunstwerke, die von den Häftlingen des KZ Auschwitz geschaffen wurden, im Centrum Judaicum erstmals ausgestellt: Kunst in Auschwitz 1940-1945: 150 Kunstwerke aus der Sammlung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau in Oswiecim - Stiftung Neue Synagoge Berlin.